Die Mischung macht’s – Regenerative Energieträger in Ahaus

2020 hat die Entwicklung erneuerbarer Energien in Deutschland einen besonderen Meilenstein erreicht. Mit 50,5% haben erneuerbare Energien zum ersten Mal den überwiegenden Anteil der Stromversorgung in Deutschland ausgemacht. Die 50% Marke zu knacken war ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende. Für uns ein Grund zum Anlass, den Blick vor unsere Haustür zu werfen und den Anteil der erneuerbaren Energien und seine Entwicklung in Ahaus einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch in Ahaus war im vergangenen Jahr der Anteil von erneuerbaren Energien auf einem Rekordhoch und damit weit vor dem Bundesdurchschnitt. Insgesamt wurden in Ahaus 108.445.936 kWh Strom aus erneuerbaren Energien ins Ahauser Netz eingespeist. Das ist mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Im vergangenen Jahr wurden in Ahaus 180.336.897 kWh Strom verbraucht. Rein rechnerisch könnte Ahaus sich also zu 60% mit Strom aus erneuerbaren Energien selbst versorgen, doch in der Praxis unterliegen die Leistungen der grünen Stromproduzenten natürlichen Schwankungen. Wir versorgen grundsätzlich alle unsere Privatkunden mit Naturstrom und das ganz ohne Mehrkosten, unabhängig vom Vertragsmodell. Um eine durchgehende Versorgung durch Naturstrom sicher zu stellen, beziehen wir daher zusätzlich Herkunftsnachweiszertifikate aus deutschen und österreichischen Wasserkraftwerken. Hierbei handelt es sich um zertifizierte Erzeugungsanlagen, die Ökostrom produzieren.

Die Anzahl der regenerativen Energieerzeuger in Ahaus erhöhte sich in den letzten Jahren deutlich. Doch nicht nur die Anzahl und die installierte Leistung, sondern auch das Verhältnis der verschiedenen erneuerbaren Energien an diesem Strommix hat sich verändert. Die Inbetriebnahmen von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind stark angestiegen. Im Jahr 2010 haben 1059 PV-Anlagen in Ahaus etwa 15,6 Millionen kWh Strom produziert. 2020 waren es schon insgesamt 2592 PV-Anlagen, die insgesamt knapp 49,9 Millionen kWh Strom produzierten. Diese eingespeiste Menge hat sich somit mehr als verdreifacht und macht mittlerweile mit über 45% einen beträchtlichen Anteil am eingespeisten Strom aus. Allein im letzten Jahr wurden 234 neue PV-Anlagen in Betrieb genommen.

Auch bei den Windkraftanlagen hat sich einiges getan, nicht nur die installierte Leistung ist gestiegen, sondern auch die Einspeisemenge. 2010 wurden über 15,1 Millionen kWh Strom in das Ahauser Netz eingespeist, 2020 waren es schon 20,8 Millionen kWh.

Knapp 20% des eingespeisten Stroms wurden somit im vergangenen Jahr von Windkraftanlagen produziert.

Der Ausbau von regenerativen Energieanlagen wird in Deutschland gefördert. Die Anlagenbetreiber erhalten dazu 20 Jahre lang eine Vergütung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Wenn dieser Zeitraum zu Ende geht, stellt sich für die Betreiber der Anlage die Frage, ob diese noch wirtschaftlich weiter betrieben werden kann. Häufig werden Anlagen stillgelegt und neue gebaut, um dann u.a. wieder eine Vergütung zu erlangen. Für die ersten Betreiber von Ahauser Windkraftanlagen stellte sich im letzten Jahr genau diese Frage.

Unsere Vision ist es, bestehende Anlagen so lange wie möglich zu nutzen und somit zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen. Daher haben wir mit den Anlagenbetreibern Verträge zur Energieeinspeisung abgeschlossen und bieten ihnen somit eine Planungssicherheit. Mit dem daraus entwickelten Lokalstromtarif können sich auch die Ahauser aktiv an der Energiewende auf lokaler Ebene beteiligen.

Gemeinsam unterstützen wir so den Ausbau erneuerbarer Energien in Ahaus.


Erstellt am 7. Mai 2021
Kategorie: Aktuelles

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